ausdrucken

16.05.2017 - Druckversion - Bio Dito, der Bistro für biologische Lebensmittel - Paul-Dessau Strasse 1 - Otto von Bahren Park - 22761 Hamburg

 

Seite 127 / Fisch
... auf Brötchen oder im Salat:

Quelle: Verweis auf... oecoinform

Bei Wildfang gilt für uns: Mindestens MSC zertifizierter Fisch

Aufzucht und Unterschiede zwischen konventionellen und biologischen Produkten


Massentierhaltung gibt es längst nicht mehr nur bei Fleisch und Geflügel sondern immer mehr auch bei der Fischzucht.

Wie schon angedeutet kommt der überwiegende Teil der zum Verzehr bestimmten Fische heute nicht mehr aus Wildbeständen sondern zunehmend aus Fischzuchtfarmen, da viele Speisefische durch radikale Überfischung zum knappen Gut werden.

Die konventionelle Fischzucht ist gekennzeichnet durch enge Behältnisse und Fütterung mit Kraftfutter. Außerdem kommen immer häufiger auch Wachstumshormone, Mastbeschleuniger, synthetische Vitamine und Farbstoffe zum Einsatz.

Durch die engen Lebensräume werden die Fische krankheitsanfällig, Krankheitserreger und Parasiten können sich schnell ausbreiten, deshalb wird auch in der Fischzucht das Futter prophylaktisch mit Antibiotika und teilweise auch mit Mittel gegen Parasiten angereichert.

Durch den Mangel an Bewegung neigt dieser Fisch auch zur Verfettung.

Es gibt zwar derzeit noch keine verbindlichen Bio-Fisch-Reglements von seiten der Arbeitsgemeinschaft ökologischer Landbau (AGÖL), jedoch schon jede Menge Anstrengungen für eine Zertifizierung des Fischfangs.

Das Ziel dieser Zertifizierung soll eine nachhaltige Fischerei sein, durch die die Meeres-Ökosysteme geschützt werden können. Einhaltung strenger Fangquoten, Minimierung von Beifängen und schonende Fangtechniken stellen hier die zentralen Punkte dar.

Aus zertifizierter Aquakultur sind derzeit Lachs und Forellen auf dem Markt, aus Gegenden mit Teichwirtschaft auch Süßwasserfische wie Karpfen, Schleie, Hecht und Waller.

Ein weiteres Problem bei der Bio-Fisch-Aufzucht stellt auch die Fütterung mit Fischmehl dar. Nach aktuellem Wissenstand gibt es für fleischfressende Fische (wie z.B. Lachs und Forelle) keine Alternative zur Fütterung mit Fischmehl und Fischöl. Da in Deutschland aber ein generelles Tierkörpermehlverbot besteht, kann es somit auch keine deutsche Bio-Zertifizierung für Lachs und Forellen geben.

In Europa gibt es bisher nur einen einzigen Bio-Fisch Lieferanten. Diesem ist es unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt Fischmehl zu füttern. Das eingesetzte Fischmehl darf nur aus Abfällen von wildlebenden Speisefischen aus sauberen Regionen des Atlantik stammen bzw. von nicht-eßbaren Resten der selbst-geschlachteten Forellen.

Wie man sieht ist streng genommen auch der Verzehr von "Bio-Fisch" ein Kompromiss. Mit Sicherheit ist er aber weniger mit Futterzusatzstoffen und evtl. Medikamentenrückständen belastet als konventionell aufgezogener Fisch.

Allgemeines

Wir Deutschen essen zu wenig Fisch!

Diese und ähnliche Schlagzeilen finden wir immer wieder in Zeitungen und Zeitschriften. Und auch die "Deutsche Gesellschaft für Ernährung" (DGE) empfiehlt ein- bis zweimal pro Woche Fisch auf unserem Speiseplan.

Was steckt drin?

Hochwertiges Eiweiß, Jod, Omega-3-Fettsäuren, Mineralstoffe, Spurenelemente
Fisch enthält hohe Mengen an biologisch besonders hochwertigem Eiweiß, mit allen essentiellen Aminosäuren. Der Fettgehalt von frischem, nicht eingelegten Fisch ist meist gering.

Darüber hinaus enthält Fisch essentielle Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalium, Fluor, Selen und, vor allem im Merresfisch, Jod.

In fetten Fischen findet man große Mengen an fettlöslichen Vitaminen, wie Vitamin D und A, aber auch wasserlösliche Vitamine wie Vitamin B2 und B12 und Niacin. Allerdings enthalten fette (und auch ältere) Fische meist auch deutlich mehr Schadstoffe als magere Sorten. Diese Schadstoffe (v.a. Schwermetalle und Organo-Chlor-Verbindungen) lagern sich nämlich im Fettgewebe ab.


Fisch enthält verschiedene allergene Eiweiße, die bei gefährdeten Personen Allergien auslösen können. Die größte Rolle spielt hierbei das Parvalbumin.

Große Fische (wie z.B. Hai oder Thunfisch) können außerdem hohe Mengen an Histamin enthalten, was ebenfalls zu allergischen Reaktionen führen kann.

Stiftung Warentest: Ernährung, 1. Auflage 2001, Stiftung Warentest, Berlin

H. Kasper: Ernährungsmedizin und Diätetik, 7. neubearb. Aufl., Urban und Schwarzenberg Verlag, 1991

Fischfett ist reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Hier sind vor allem die essentiellen Omega-3-Fettsäuren von Bedeutung. In mehreren Studien wurde ihnen ein senkender Einfluss auf den Cholesterinspiegel und somit auch ein vorbeugender Effekt gegen Arteriosklerose und Herzinfarkt nachgewiesen.